Die Truppmannausbildung ab 01.01.2016 für Aktive und Feuerwehrjugend

Der Grundstein in der Ausbildung eines jeden Feuerwehrmitgliedes im Burgenland - startet 2016 erneut durch, nachdem die Übergangs- und Pilotphase Ende 2015 beendet wurde. Vor allem für Feuerwehrjugendmitglieder bringt diese Vorteile, können doch zahlreiche Lern-Inhalte der Feuerwehrjugend für die Truppmannausbildung angerechnet werden.

Vorab die wichtigsten Informationen und nächsten Schritte:

1.)
19.02.2016 ; 18:00 Uhr Feuerwehrhaus Oberpullendorf
Startup für ALLE Teilnehmer - aktive Feuerwehrmitglieder und Feuerwehrjugendmitglieder im 15. Lebensjahr und WT4 bereits absolviert (Details siehe Text) - der Truppmannausbildung. Eingeladen sind aber auch Ausbildungsverantwortliche, Feuerwehrjugendbetreuer und Feuerwehrkommandanten. Die Anmeldung erfolgt über Sybos. Anmeldeschluss ist der 14.02.2016.

WICHTIG: bei dieser Veranstaltung wird im Detail der genaue Ablauf erörtert, die Unterlagen werden ausgegeben, die Dokumentation erklärt, ... daher ist die Teilnahme verpflichtend.

2.)
18. und 19. März 2016 - überörtliche Ausbildung für aktive Feuerwehrmitglieder
08. und 09. April 2016 - überörtliche Ausbildung für aktive Feuerwehrmitglieder UND Feuerwehrjugendmitglieder.
Für die Feuerwehrjugendmitglieder ist dieser Block die Voraussetzung für die Teilnahme am Feuerwehrjugendleistungsabzeichen in Gold (!) ab Oktober 2016 und folgend.

3.)
in den nächsten Tagen werden alle Kommandanten, Jugendbetreuer und angemeldete Mitglieder mit einem gesonderten Schreiben über die genauen Abläufe informiert.

 

Für Rückfragen stehen BR Ing. Christian Faymann und BR Kurt Kappel gerne zur Verfügung.

 

Detailinformation:
(dieser Artikel wir auch in der kommenden Ausgabe von "die WEHR" veröffentlicht)

Die Truppmann-Ausbildung (TRMA) war bis zum 31. Dezember 2015 durch die vorläufige Dienstanweisung 4.3.2 vom 1. Feber 2014 geregelt. Das zuständige Fachreferat hat im Verlauf des Jahres 2015 eine Überarbeitung und Finalisierung der Ausbildungsdefinition vorgenommen. Seit dem 1. Jänner 2016 gilt nunmehr die neue Dienstanweisung 4.3.2 für die Truppmann-Ausbildung.

Bei der Überarbeitung und Finalisierung wurde großer Wert auf den Praxisbezug gelegt. Zeitgleich wurde auch die Ausbildung der Feuerwehrjugendmitglieder in den Ausbildungsplan integriert. In enger Zusammenarbeit mit dem Fachreferat für die Feuerwehrjugend im Landesfeuerwehrverband Burgenland wurde eine einheitliche Definition der Ausbildung ins Leben gerufen sodass sichergestellt werden kann, dass sowohl das Feuerwehrjugendmitglied als auch das aktive Feuerwehrmitglied mit denselben Kompetenzen ausgestattet wird. Grundsätzlich wird die TRMA nach einem einheitlichen Schema durchgeführt – nachdem Teile der Ausbildung auf Orts- und Bezirksebene durchgeführt werden, war es notwendig geworden, die Ausbildungsinhalte und die Dauer der Einheiten auf diesen Ebenen genau zu spezifizieren. Der Teil 1 der Ausbildung wird auf Bezirksebene abgeschlossen und die erworbenen Kompetenzen werden in einem praxisnahen Kompetenzfeststellungsverfahren „geprüft“. Nach dem Abschluss der TRMA1 steht einer weiteren Ausbildung in der Landesfeuerwehrschule nichts mehr im Wege.

Um den Teilnehmern die erforderlichen Informationen über die Inhalte, das Ziel und die dazugehörigen Anforderungen der TRMA zur Verfügung stellen zu können, wurde ein übersichtlicher Folder gestaltet, welcher jedem Feuerwehrmitglied mit dem Eintritt in die Feuerwehr bzw. mit dem Beginn der Ausbildung überreicht wird. Die Ausbildung wird gemäß der folgenden Grafik durchgeführt.
Im Rahmen der neu eingerichteten „Startup“-Veranstaltungen wird den Teilnehmern der genaue Ablauf, die Termine sowie die zuständigen Ausbildungsverantwortlichen mitgeteilt. Bereits zu diesem Zeitpunkt werden auch die Feuerwehrjugendmitglieder in den Prozess eingebunden. Die neu gestalteten Ausbildungsunterlagen (im kompakten A5-Format) werden in diesem Zuge ebenfalls an die Teilnehmer übergeben.

Um die Ausbildung auch im Verwaltungssystem des Landesfeuerwehrverbandes zu dokumentieren, wurde ein sogenannter „Laufzettel“ in das vorhandene EDV System SyBos implementiert. Auf diesem elektronischen Laufzettel werden die einzelnen Ausbildungsmodule erfasst und mit den dazugehörigen Ausbildungsterminen in das System eingetragen. Eine vollständig durchgeführte Ausbildung ist auch elektronisch die Voraussetzung für die Anmeldung zu weiteren Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule.

Die Handhabung dieses neuen EDV-Moduls wird mit Schulungs- und Informationsveranstaltungen im 1. Quartal 2016 unterstützt, sodass sichergestellt ist, dass alle erforderlichen Informationen zur Verfügung stehen.

Ausbildung startet bereits in der Feuerwehrjugend
Durch die Anpassung der Truppmannausbildung 1 (TRMA1) wurde es notwendig, auch den Wissenstest der Feuerwehrjugend organisatorisch an die TRMA1 anzugleichen. Ein großer Dank gilt hierbei den Feuerwehrjugendbetreuern und Bezirksfeuerwehrjugendreferenten im ganzen Land, die durch ihre Rückmeldungen den Wissenstest jugendgerecht und praxisnah überarbeitet haben.

Fotos und Videoclips zur Lern-Unterstützung
Ein wichtiges Ziel war es, den Wissenstest modern, leicht lesbar und mit neuen Medien ergänzt zu gestalten. So wurden nicht nur über 190 Fotos eingearbeitet, sondern auch Video-Links zu wichtigen Themen eingefügt, um die Ausbildung für die Jugendbetreuer zu erleichtern. Der Landesfeuerwehrjugendreferent entschloss sich, mit fünf Feuerwehrjugendmitgliedern im Sommer 2015 über 30 Kurzvideos zu speziellen Ausbildungsthemen zu drehen. Diese Kurzvideos sind kostenlos im neuen Youtube-Channel des Landesfeuerwehrverband Burgenland oder unter www.lfv-bgld.at/videos zu finden. Es lohnt sich auch für aktive Kameraden, die Videos anzusehen, da hier viel Know-How praktisch und lustig aufbereitet gezeigt wird.

Heftchen, Fragekärtchen und APP
Da die einzelnen Wissenstest-Stufen mit den Fotos recht bunt gestaltet wurden und damit der Aufwand für die Feuerwehren zum Ausdrucken höher wäre, wurden kleine Heftchen im Format A5 produziert. Diese qualitativ hochwertigen Heftchen können zum Selbstkostenpreis von je 0,50 Euro über den Landesfeuerwehrverband bezogen werden. Die einzelnen Wissenstest-Stufen stehen auf der Website des Landesfeuerwehrverbandes zum Download zu Verfügung. Auch die beliebten Fragekärtchen gibt es wieder, die in einer Box um 8,- Euro beim Landesfeuerwehrverband Burgenland bestellt werden können. Die Wissenstest-APP von feuerwehr-innovativ.at ist aktualisiert für Android verfügbar.

Wissen soll verstanden werden
Der überarbeitete Wissenstest ist mehr auf Verständnis und Praxis ausgelegt. So wird auch die einsatznahe Anwendung der Knoten, der Geräte, des Rautekgriffs und die Bedienung eines Hydranten praxisnah geprüft. Die Wissenstest-Bewerter werden verstärkt kontrollieren, ob die Jugendlichen das Gelernte verstanden haben und daher ein offenes Prüfungsgespräch führen. Die Anmeldung zum Wissenstest erfolgt wie üblich über syBOS.

Truppmannausbildung 1 für Feuerwehrjugendliche
Die TRMA1 für Feuerwehrjugendmitglieder ist nichts Neues. Bereits seit 18 Jahren besteht die Notwendigkeit, die Ausbildung (früher GAB1) lt. Laufzettel zu absolvieren. Dies galt auch immer für Feuerwehrjugendliche, wobei dies bisher leider oft nur  halbherzig durchgeführt oder nicht kontrolliert wurde. Gerade für Feuerwehrjugendliche gibt es mit der neuen Truppmannausbildung 1 Vorteile, die nun auch per Dienstanweisung geregelt sind, denn nahezug alle Inhalte dieser Grundausbildung können bereits während der Feuerwehrjugend-Zeit absolviert werden. Die Ausbildungsthemen der TRMA1 werden im Rahmen der Wissenstestvorbereitung, durch den Feuerwehrjugendbetreuer und weiteren Ausbildern, den Feuerwehrjugendlichen vermittelt. Auf Bezirksebene werden spezielle Themen gemeinsam mit den Quereinsteigern vorwiegend praktisch erlernt. Dieser Ausbildungsschritt kann in etwa verglichen werden mit dem früheren Grundlehrgang. Hat ein Jugendmitglied diese Einheiten absolviert (örtlich und überörtlich), darf zur Wissenstest-Stufe 6 angetreten werden, wo die Ausbildungsinhalte abgeprüft werden.
Hat ein Feuerwehrjugendlicher alle Ausbildungsinhalte vermittelt bekommen, sowie den Wissenstest der Stufen 1 bis 6 erfolgreich absolviert kann der Jugendliche zum Feuerwehrjugendleistungsabzeichen in Gold antreten. Diese Königsdisziplin für Feuerwehrjugendliche markiert somit den Abschluss der Truppmannausbildung 1. Danach dürfen die Lehrgänge der TRMA2 (Funk, Branddienst, Technik 1) bereits mit 15 Jahren absolviert werden. 

Wird das FJLA Gold nicht gemacht oder es fehlen WT Stufen oder das FJM ist bereits in den Aktivstand überstellt worden, so müssen die fehlenden Ausbildungsinhalte, das Abschlussgespräch und die Abschlussübung auf Bezirksebene nachgeholt werden. Dies kann gemeinsam mit den Quereinsteigern erfolgen.

Laufzettel auch für Feuerwehrjugend in syBOS
Genau wie bei aktiven Quereinsteigern wird der Fortschritt der Ausbildung auch für Jugendlichen in syBOS erfasst. Dafür werden die durchgeführten Ausbildungseinheiten durch die FJB oder Beauftragte (z.B. Verwalter) entsprechend vermerkt.

Besonderheiten für Jugendliche bei TRMA-Ausbildung & Übergangsphase 2016
Die Dienstanweisung 4.3.2 wurde vom Fachreferat Ausbildung wie beschrieben überarbeitet. Hierbei sind für die Feuerwehrjugend einige Punkte zu beachten. Die Startup-Veranstaltung soll vom Feuerwehrjugendmitglied in jenem Jahr besucht werden, in dem auch die Ausbildung auf Bezirks-Ebene absolviert wird. Die Ausbildung auf Bezirksebene kann aus körperlichen Gründen erst in dem Kalenderjahr absolviert werden, indem das Jugendmitglied 14 Jahre alt wird. Als Übergangsphase wurde für das Jahr 2016 festgelegt, dass die Ausbildung auf Bezirksebene auch NACH dem Wissenstest Stufe 6 erfolgen darf. Jugendliche, die 2016 die TRMA1 abschließen, müssen die 14 Ausbildungseinheiten (AE) örtlich und 14 AE überörtlich (im Rahmen der Wissenstestvorbereitung) NICHT durch eine Laufzetteleintragung nachweisen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Ausbildung bereits in den Vorjahren erfolgt ist. Die Ausbildung auf Bezirksebene (22 AE) hat jedoch zu erfolgen.

Resümee
Mit der neugestalteten Ausbildung wurde eine einheitliche Vorgangsweise sichergestellt. Sowohl das Feuerwehrjugendmitglied als auch das aktive Feuerwehrmitglied wird mit denselben Kompetenzen ausgestattet. Der Informationsfluss wird mit der Übergabe des Informationsfolders sowie der „Startup“-Veranstaltung sichergestellt. Die Ausbildungsdokumentation wird mit einem zeitgemäßen Datenverwaltungssystem sichergestellt und unterstützt die Ausbildungsverantwortlichen in Ihrer täglichen Arbeit.
Sollten Detailfragen, insbesondere zur Regelung für Feuerwehrjugendmitglieder offen geblieben sein, steht seitens des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland der Sachgebietsleiter Markus Wessely zur Verfügung. Einer zeitgemäßen Ausbildung unserer Feuerwehrmitglieder steht damit nicht mehr im Wege.

„Wir sind überzeugt davon, dass wir durch die feste Verankerung der Grundausbildung schon in der Feuerwehrjugend sowie der Neuausrichtung der Grundausbildung neuer Feuerwehrmitglieder künftig bestens ausgebildete Feuerwehrmänner und –frauen in unseren Reihen haben werden“, sind sich Referatsleiter für Aus- und Weiterbildung im Landesfeuerwehrverband BR Christian Faymann und Landesfeuerwehrjugendreferent BR Christian Doczekal sicher.