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"Brennpunkt S31" - Horrorszenario geübt

1. Oktober 2012
Bilder: HBI Schumann

Während am Samstag 330 Einsatzkräfte aus dem gesamten Bezirk Oberpullendorf von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz, Arbeitersamariterbund, Asfinag, Suchhundestaffel und Straßenmeisterei für den Ernstfall übten, mussten kurz vor Übungsende mehrere Einheiten zu einem schweren Verkehrsunfall nur wenige Kilometer vom Einsatzort entfernt ausrücken, bei dem ein 4-Jähriger starb.

"Auf der Burgenlandschnellstraße S31 kommt es bei Oberpullendorf zu einem schweren Unfall zwischen einem vollbesetzten Schülerbus und einem Lkw, der mit gefährlichen Stoffen beladen ist. Insgesamt 44 Personen werden verletzt, aus dem LKW tritt ein hochgiftiger Stoff aus", schilderte Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Mag. Rudolf Ferscha die Übungsannahme für die Katastrophenschutzübung der Einsatzkräfte des Bezirkes Oberpullendorf. Nur wenige Stunden später wurde das Horrorszenario für einen Teil der Einsatzkräfte Realität, als bei Kobersdorf bei einem Unfall zwei Pkws frontal ineinander krachten und sechs Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Ein 4-jähriger Bursch starb weniger später im Krankenhaus - einen Detailbericht dazu gibt es auf www.bfkdo-op.at.

Die über Monate hinweg geplante Großübung, bei der die perfekte Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen eindrucksvoll demonstriert wurde, verlief äußerst positiv.

Gegen 13 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert, schnell musste die ortsansässige Stadtfeuerwehr Oberpullendorf jedoch feststellen, dass bei einer so großen Anzahl an Verletzten Unterstützung notwendig war, weshalb wenig später vom Bezirkshauptmann WH Mag. Klaus Trummer die Katastrophe ausgerufen wurde und ein festgelegter Plan zur Alarmierung der Einheiten von Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz im Bezirk Oberpullendorf abgearbeitet wurde. Auch Arbeitersamariterbund, die Rettungshundestaffel, Asfinag und Straßenmeisterei wurden zur Unfallstelle geholt und unterstützen die Rettungsarbeiten. Wie sich herausstellte – so die Übungsannahme weiter - war der Lkw Lenker im Schock davon gelaufen und eine Suchaktion wurde von der Feuerwehr und der Rettungshundestaffel ebenfalls durchgeführt. Als letztes Szenario hatten wir zudem noch einen Waldbrand simuliert, der durch ein Lagerfeuer von Waldarbeitern verursacht wurde, die nach dem Unfall dieses unbeaufsichtigt gelassen hatten und zu Hilfe geeilt waren"", erläutert Bezirkskommandant OBR Ferscha das umfangreiche Übungsszenario für diese Großübung. Beim Waldbrand unterstützte auch ein Hubschrauber des Innenministeriums bei  den Löscharbeiten.

Nach Absicherung der Unfallstelle begannen die Florianis der 21 übenden Freiwilligen Feuerwehren mit der Rettung der teils eingeklemmten Personen im Bus. Zeitgleich wurde die Unfallstelle rund um den verunfallten Lkw großräumig abgesperrt. Nur mit Vollschutzanzügen und schwerem Atemschutz konnten die Feuerwehrleute beim Lkw arbeiten und die lecken Fässer mit hochgiftigem Stoff abdichten. Mit Tankwägen wurde wenig später der nahe Waldbrand bekämpft, ebenso aus der Luft und die Suchaktion nach dem Lkw Lenker startete kurz darauf.

"Es war eine großartige Übung, die Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen hat wunderbar geklappt", freute sich Ferscha bei der abschließenden Übungsbesprechung und auch Bezirkshauptmann Klaus Trummer lobte die Arbeit aller Einsatzkräfte. Erstmals konnte auch der vor wenigen Wochen neu gewählte Präsident des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes LBD Albert Kern im Mittelburgenland begrüßt werden, der den Florianis ebenfalls ein sehr gutes Zeugnis ausstellte. Von der makellosen Arbeit der Einsatzkräfte überzeugten unter anderem  Labg. Werner Gradwohl, Bürgermeister Rudolf Geißler, Bürgermeister Bruno Stutzenstein, Bezirkspolizeikommandant Obstlt. Emmerich Schedl, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Franz Stifter sowie Vertreter von Arbeitersamariterbund, Asfinag und Straßenmeisterei. 

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 --> Bericht des Roten Kreuzes