News-Archiv 2010-2020

Bezirk: Feuerwehren nach Unwettern gefordert

26. Juli 2012
Text: OBR Mag. Rudolf Ferscha, Fotos: Feuerwehr

Sintflutartige Regenfälle führten am Mittwochabend zu Überschwemmungen im Mittelburgenland. Besonders schlimm betroffen waren die Ortschaften entlang des Stoober Baches. Zahlreiche Feuerwehrleute standen im Einsatz.

Alles begann nach einem sonnigen Nachmittag des 25. Juli 2012: gegen acht Uhr abends zogen dunkle Wolken auf, der daraufhin einsetzende Regen wurde ständig dichter und nahm innerhalb kürzester Zeit wolkenbruchartige Formen an. Im Handumdrehen verwandelten sich Bäche und Flüsse in Teilen des Bezirkes Oberpullendorf  in reißende Ströme, die aus den Ufern zu treten drohten. Das vom Unwetter hauptsächlich betroffene Gebiet war der Nordosten und der Nordwesten unseres Bezirkes.

Zu den Details: entlang der Rabnitz ab Höhe Unterrabnitz bis Steinberg-Dörfl wurden durch die heftigen Regenfälle enorme Geröllmassen von den Hängen in Richtung des Flussbettes befördert, überzogen in kürzester Zeit Landes- und Bundesstraßen und lagerten sich stellenweise als Fahrwegvermurungen in der Höhe von bis zu einem halben Meter auf den Straßen ab. Zudem überschwemmten radhohe Wasserfluten die Fahrbahnen und machten das Autofahren an diesen Stellen zu einer höchst gefährlichen Angelegenheit. Das gleiche Szenario spielte sich entlang des Stooberbaches von Weppersdorf angefangen bis Oberpullendorf ab. 

Die sofort ausgerückten Feuerwehren (siehe anschließende Einsatzliste) waren mit voller Wucht von den rasch steigenden Wasser- und Geröllmassen gefordert, provisorische Straßenabsperrungen sowie der Schutz von Objekten vor den knietiefen Wasserfluten standen ganz oben auf der to-do-Liste. Unter Einsatz der gesamten verfügbaren Pumpen- und Schlauchinfrastruktur wurde mit sehr hoher Personalverfügbarkeit  jeweils vor Ort das Ärgste abgewendet. Straßensäuberungen und Mithilfe beim Abtransport der Geröllmassen standen nach dem Abklingen des Regens kurz vor Mitternacht genauso zur Erledigung an wie ausgedehnte Pump- und Reinigungsarbeiten in überfluteten Kellern und Garagen. In Markt St. Martin hatte ein Blitzschlag sogar einen Schuppen in Brand gesteckt, der aber schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Wer vom gewaltigen und sich urplötzlich entwickelnden Ausmaß des Hochwassers  betroffen war, lernte das schnelle Eingreifen der Feuerwehrleute zu schätzen: Undenkbar, stundenlang auf Einsatzkräfte - vielleicht aus der nächsten oder übernächsten Ortschaft - warten zu müssen, während die Wasserfluten ungeheuren Schaden am eigenen  Haus und Hof anrichten. Das Szenario zeigte nicht nur, dass die Feuerwehr als schnell verfügbare Einsatzorganisation gut aufgestellt ist, sondern einmal mehr die Unverzichtbarkeit von Mannschaft und entsprechender Feuerwehr-Fahrzeug- und Geräteinfrastruktur vor Ort.

Positiv muss auch die gute Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften der Polizei sowie die gemeinsame Abwicklung der Geröllbeseitigung mit der Mannschaft und den Spezialgeräten der Straßenverwaltung (es wurden auch Bagger und Schneepflüge eingesetzt) hervorgehoben werden. Darüberhinaus hatte sich auch der Kriseninterventionsstab der Bezirkshauptmannschaft aufgebaut, desgleichen waren viele Bürgermeister bzw. die verantwortlichen Gemeindeverantwortlichen vor Ort.

 

Feuerwehr - Einsätze

1. Dörfl - 1

2. Draßmarkt - 2

3. Hochstraß - 2

4. Klostermarienberg - 1

5. Kobersdorf - 1

6. Lackendorf - 2

7. Liebing - 1

8. Mannersdorf - 1

9. Markt Sankt Martin - 3

10. Neutal - 3

11. Oberloisdorf - 1

12. Oberpullendorf - 6

13. Rattersdorf - 2

14. Ritzing - 2

15. Kaisersdorf - 1

16. Stoob - 2

17. Unterloisdorf - 1

18. Unterrabnitz - 2

19. Weingraben - 1