News-Archiv 2010-2020

Land unter im Westen des Bezirkes Oberpullendorf - 39 Feuerwehren im Einsatz

27. Mai 2010
Text & Bilder: Pressegruppe des BFKDO | Barbara REITTER | Martin REIDL

Am Mittwoch, den 26. Mai öffnete der Himmel - beinahe ohne Vorankündigung - seine Schleusen. Binnen kürzester Zeit fielen an diesem Nachmittag erhebliche Mengen an Regen - bis 80 Liter binnen 30 Minuten - über dem Gebiet um Kirchschlag, NÖ und der Großgemeinde Pilgersdorf.

Innerhalb kurzer Zeit schwollen die Bäche der Umgebung an und überschwemmten einige Gemeinden in unserem Bezirk. Besonders von den Niederschlägen waren die an Niederösterreich angrenzenden Gemeinden Steinbach und Pilgersdorf betroffen. Der umgehend von AFKdt ABI Kurt KAPPEL ausgelöste Abschnittsalarm des Feuerwehrabschnittes VI brachte die erhoffte und notwendige Schlagkraft um den Wassermassen entgegen zu treten. Beinahe 1.000 Sandsäcke wurden binnen kurzer Zeit von den Feuerwehrmitgliedern und der Zivilbevölkerung gefüllt und zum Schutz von Häusern in Stellung gebracht.

Da auf niederösterreichischer Seite der meiste Niederschlag zu verzeichnen war, war die Ortschaft Steinbach als erste in unserem Bezirk von der Hochwasserwelle betroffen. Unmittelbar danach traf es massiv die Ortschaft Pilgersdorf.

Im Bereich des Rückhaltebeckens in Karl kam es aufgrund des starken Niederschlages zu enormen Problemen. Da das Wasser wegen Verklausungen nicht entsprechend gesteuert abgelassen werden konnte, füllte sich das Rückhaltebecken gänzlich und das Wasser trat über die gesamte Fläche über den Damm.

Die alarmierten Feuerwehren konnten gemeinsam mit der Straßenmeisterei Oberpullendorf und einem Kranwagen die angeschwemmten Baumteile, Treibgut und sogar Strohballen, welche den regelbaren Abfluss verstopften, entfernen. Dadurch konnte die Gefahr des Dammbruches unterbunden werden. Beim erneut kritischen Bereich um das Rückhaltbecken Karl wurden Lösungsansätze noch vor Ort vorgebracht. Diese sollen in Kürze umgesetzt werden. Dabei soll ein erneutes Verklausen des regelbaren Abflusses verhindert werden.

Auch in weiteren Teilen des Bezirkes Oberpullendorf wurden aufgrund des kurzfristigen aber starken Regenfalls Feuerwehren zu Hilfeleistungen gerufen.

Laut Auswertung der Landesfeuerwehralarmzentrale waren bereits gegen 18:30 Uhr 39 Freiwillige Feuerwehren, also mehr als die Hälfte der Wehren unseres Bezirkes mit weit über 500 Feuerwehrmitgliedern im Einsatz. Beinahe ausnahmslos ging es dabei um Pumpeinsätze nach den Regenfällen.

Um sich persönlich ein genaues Bild über die vorherrschenden Gefahrenlage zu verschaffen, erkundigten sich Bezirkshautmann WHR Mag. Klaus Trummer und Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Mag. Rudolf Ferscha bei den betroffenen Feuerwehren vor Ort.

In Karl konnten sie sich von der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Straßenmeisterei und Polizei überzeugen. Gemeinsam konnte die enorme Gefährdungslage unter Kontrolle gebracht werden und bei weitem schlimmeres für den Bezirk Oberpullendorf verhindern. Die Lage war hier in Karl ernst, konnte vom Bezirkshauptmann in Erfahrung gebracht werden!

In Pilgersdorf, Steinbach und Karl verschafften sich Bezirkshauptmann Trummer und Bezirksfeuerwehrkommandant Ferscha ebenfall einen genauen Überblick über die Schadenslage.

Vor Ort unterstützen der Bürgermeister der Großgemeinde Pilgersdorf, Ewald Bürger und Bezirksfeuerwehrkommandantstellvertreter BR Martin Reidl die Gesamteinsatzleitung unter ABI Kappel in Pilgersdorf bei der Koordination der eingesetzten Kräfte.

Gegen 1 Uhr Morgen wurde entschieden, einen großen Teil der freiwilligen Einsatzkräfte nach Hause zu schicken. Die Pumpen, welche schon seit vielen Stunden im Einsatz standen um Keller und Wohnhäuser auszupumpen, sollten weiterhin mit einer kleinen Mannschaft in Betrieb gehalten werden. Die internen  Ablösemodalitäten – Schichtwechsel – innerhalb der Feuerwehren wurden bei einer ausführlichen Besprechung mit den Ortsfeuerwehrkommandanten festgelegt.

An diesem Tag wurde bis spät in die Nacht hinein, sogar bis zum Morgen mit sämtlichen einzusetzenden Pumpen versucht, das Wasser aus den betroffenen Ortsgebieten zu entfernen.

Mit vereinten Kräften wurde an diesem Ziel bis zum nächsten Morgen gearbeitet.

Dennoch bleiben von diesem unerwarteten Regenfall enorme Schäden in vielen Kellern, Schäden an Wohnhäusern selbst und die Ungewissheit, ob nicht das nächste Unwetter wieder Hochwasser in die Orte des Bezirkes bringen wird.

Die Feuerwehren der Bezirkes Oberpullendorf sind dafür gerüstet und angemessen in allen Ortsteilen des Bezirkes aufgestellt um auch in diesen Fällen der Bevölkerung tatkräftig zur Seite zu stehen.

Weitere Bilder unter: http://static2.orf.at/slides2/bgldmagazin/8581/22113/index.html